Ringgespräch

Visionen zur Zukunft der Räume am Kölner Ring

Städte sind heute hoch verdichtete komplexe Systeme, die vielschichtigen Spannungen ausgesetzt sind. Vor dem Hintergrund von Krisen und gesellschaftlicher Ungleichheit stehen Städte vor grundlegenden Herausforderungen. Aufgrund der zunehmenden Komplexität stoßen gängige Planungsstrategien, die den Wandel im großen Maßstab vorzeichnen und über einen langen Zeithorizont entwickeln, zunehmend an ihre Grenzen.

Stattdessen benötigen wir alternative Ansätze, die flexibel mit Unbestimmtheit umgehen, vorhandenes Potential als Ressource für Erneuerung begreifen und zugleich unterschiedliche Perspektiven in Veränderungsprozesse einbeziehen, um Akzeptanz und Identifikation für Neues zu schaffen. So sind wir aufgefordert, neu über den geteilten Lebensraum Stadt nachzudenken und die Werkzeuge und Strategien für dessen Weiterentwicklung grundsätzlich neu zu definieren.

In diesem Sinne unternehmen wir den Versuch, die Transformation der Stadt aus einer künstlerisch forschenden Haltung heraus vorstellbar zu machen. Damit wollen wir alternative Szenarien einer gemeinschaftsorientierten Raumaneignung und Neudeutung erproben, um dadurch mögliche Ansätze einer kollaborativen Entwicklung urbaner Lebensräume aufzuzeigen. Aufbauend auf unseren jeweiligen Vorerfahrungen werden wir die Strategien dafür selbst entwickeln, sie vor Ort zum Einsatz bringen, um dadurch konkret im Jetzt alternative Zukunftsvisionen im Raum zu skizzieren.

Räumlicher Kontext der Auseinandersetzung ist der Kölner Ring mit seinen angelagerten Räumen, der auf sieben Kilometern die Innenstadt umfasst. Als Determinante einer räumlichen Entwicklung vom Verkehrs- und Konsumraum hin zum Raum für die Menschen, spiegelt dieser ganz grundsätzliche, aktuelle Fragestellungen räumlicher Transformation. Vor Ort werden wir uns entlang verschiedener Situationen und Fragestellungen forschend, planend und intervenierend mit dem Raum und seiner Entwicklung auseinandersetzen und gemeinsam Erinnerungen, Geschichten, Bilder und Visionen dieses Wandels zusammentragen und in konkreten Situationen erleben.

Die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Auseinandersetzung wurden am 29.05.2022 um 14:00 Uhr vor Ort am Barbarossaplatz im Raum der Demo Working Group sowie im Außenraum im Rahmen eines Ringgesprächs zugänglich gemacht.